Joana
Hermes
Viele Menschen glauben, Tanzen bedeute Abschalten, Kontrolle an den Körper abgeben und den Emotionen freien Lauf lassen. Tanzen als Akt des Aufatmens. Ein wahrhaft hübscher Gedanke, bemerkt Joana Hermes trocken. Leider existiere dieser Glaubenssatz in vielen Köpfen – gemeinsam mit der überheblichen Annahme, Tanzschaffenden fehle es an Intelligenz. «Du muesch nid chönne rächne. Aber mitemne schlafende Hirni tanze, isch gfährlech.»A Tanzen verlangt maximale Präsenz: Eine konstante Verarbeitung der Distanz zu anderen, der individuellen Position im Raum sowie der körpereigenen Wahrnehmung. Ein Fehltritt genügt und die mangelhafte Einschätzung des Untergrunds oder das Missachten individueller Grenzen werden zur Ursache gerissener Bänder bis hin zum Bandscheibenvorfall. Verletzungen, die im besten Fall Genesungszeit fordern und mit finanziellem Druck verbunden sind, oder aber den Körper dauerhaft schädigen. Tanzen ist alles andere als kopflos.
*Den ganzen Text findest du bald in unserem Buch.